Wanderbericht: Wochenende im Bergsteigerdorf Vent/Ötztal

Wanderwochenende im Bergsteigerdorf Vent/Ötztal 20.-22. September 2019

Genau das war es, was wir erwarteten, für das Wanderwochenende 2019. Im Jahr, in dem der Verein nun seit 95 Jahre besteht. Gleichzeitig kann die derzeitige Wanderleitung 20jähriges Bestehen feiern.
Es war ein Wochenende, das die Teilnehmer so schnell nicht vergessen und natürlich auch die Wanderleitung selbst.

Unter weitem Sommerhimmel – unerschöpfliche Streifzüge durch grüne Täler und auf felsige Höhen

Aus dem Prospekt von Vent

Nach den Vorbereitungen im Herbst 2018, zahlreichen Mails mit dem Hotel Geierwallihof, das oberhalb von Vent auf 2.100m liegt und akribischer Suche nach passenden Routen, konnte im Frühjahr 2019 die
Ausschreibung erfolgen.

Meldeschluss war das Datum der Sommerzeit. Wegen Nachmeldungen konnten im nachhinein noch Zimmer ergattert werden. Bei 23 Personen war Schluss. Das Hotel liegt abseits im Ortsteil Rofen, wo sämtliche Straßen enden und man nur noch zu Fuß weiter kommt, versprach eine gute Unterkunft mit gepflegtem Essen. Sämtliche Erwartungen wurden erfüllt, vom Hotel, von Petrus und von der Landschaft.

Teilnehmer vom WW-Vent vor dem Hotel Geierwallihof, Rofen

So fanden sich die Teilnehmer am Freitag nach und nach im Hotel ein. Der letzte kam kurz vor dem Abendessen. Apropos Abendessen, bei der Ankunft konnte man schon unter drei Varianten auswählen. Nach dem Abendessen wurde eine Lagebesprechung und die Route für den nächsten Tag besprochen. Es waren Routen vorbereitet, für ehrgeizigere Wanderer, für welche, die eher zu Genußwanderer zählen und eine für unsicheres Wetter.

Aufgrund erweiterten Lifteinsatz konnten sämtliche Teilnehmer in eine Richtung wandern. Dabei teilte sich die Gruppe in eine für den Gipfelanstieg –Wilder Männle- und in eine, die direkt zur Breslauer Hütte marschierte.

Der Gipfelanstieg erfolgte teilweise mit Klettereinlagen und über felsiges
Gelände. Am Kreuz angekommen wurde uns ein herrlicher Rundumblick in die Gletscherwelt geboten. Bei sonnigem Wetter konnte das vom Hotel ausgegebene Verpflegungspaket und die Weitsicht genossen werden.

Gipfelanstieg zum „Wilden Männle“ bewältigt

Der Abstieg erfolgte auf der anderen Seite, über riesiges Geröll, wieder Klettereinlagen und durch einen Wildbach, der von einem Gletscher auf der Wildspitze gespeist wird.

Der Weg zur Breslauer Hütte war jedoch weiter als vermutet und mit einem erneuten Aufstieg verbunden. So kam ein Zusammentreffen auf der Breslauer Hütte mit der anderen Gruppe nicht zustande. Nach einer Erfrischung auf derHütte wurde der Abstieg bewältigt. Der Weg verläuft im großen Zickzack steil und direkt zum Hotel.

Breslauer Hütte in einer baumlosen Felsenlandschaft

Im Hotel angekommen war sicher jeder geschafft. Nach einer ausgiebigen Dusche konnten wir das fünfgängige Abendessen genießen.

Es war geplant, nach dem Abendessen und der Besprechung für den nächsten Tag, frühere Bilder von den Wanderungen und einen Film vom letzten Wanderwochenende in Trafoi per Beamer zu zeigen. Beides konnte wegen unpassender Räumlichkeit nicht verwirklicht werden. Von der Wanderleitung wurde jedem Teilnehmer, der bei den Wanderungen der zurückliegenden Jahre mitmachte eine Dokumentation der Wanderungen der letzten 20 Jahre überreicht, mit einem USB-Stick, wo alle Bilder der Wanderungen gespeichert sind.

Eine Gegenüberraschung folgte von den Teilnehmern an die Wanderleitung. Es gab eine Kiste mit erlesenen Rotwein und ein Fotobuch, das ebenfalls die Wanderungen der 20 Jahre dokumentiert. Das Fotobuch beginnt mit einem rührenden Vorwort das auf die Tränendrüsen drückt.

Der gemütliche gemeinsame Abend endete für viele vorzeitig wegen Müdigkeit. Einige Hartnäckige hielten durch bis Mitternacht. Der nächste Tag begann nach dem Frühstück mit der Zimmerräumung. Einige reisten vorzeitig ab nach Hause, bzw. fuhren weiter ins nahe Italien. Der Großteil machte mit, bei der kleinen Wanderung über eine Hängebrücke hinunter nach Vent.

Von dort ging es auf dem Weg, der zur Fundstelle vom Ötzi führt, zu einer steinzeitlichen Einrichtung in freier Natur. Der „Hohle Stein“ ist eine damalige Behausung unter einem riesigen Felsbrocken, eingezäunt, mit einer Feuerstelle, Wohn- und Schlafzimmer und Küche. Nur die Toilette war wohl in wechselnder Umgebung der Natur.

Nach der Besichtigung ging es wieder zurück über Vent zum Hotel, wo unsere Autos abgeholt wurden, zur Heimfahrt.

Und der Blick findet die weite, friedliche Natur.

Vent

Einen Dank an die Teilnehmer für die Sorgfalt und Achtsamkeit während den Wanderungen. Nichts ist schlimmer, als ein Unfall mit Folgen. Wir sind bisher davon verschont geblieben und sollen es auch weiterhin.

Die Bergwanderleitung