LA: Georgina Bericht – Reutte/ Rostock/ EM

Zwei A-Normen für die EM an der Ostsee erfüllt; 0,01 Sekunden-Trauma!

 

  • Georgina hat schon ein großes Ziel vor Augen: LA-Europameisterschaften in Bydgoszcz/Polen vom 20. bis 25. Juli 2015. Sie hat gehofft, die Normen im Mai/Juni zu schaffen. Dafür hat sie seit Ende April an fast jedem Wochenende einen Wettkampf absolviert.
  • Eine Woche vor den Deutschen Gehörlosen-Leichtathletik-Meisterschaften hat Georgina einen sehr schönen Wettkampf (außer Wertung) bei den Hörenden in Reutte/Österreich mitgemacht. Auch wenn die ganze Fahrt insgesamt 5 Stunden für zwei 45-Sekunden-Läufe (100m Hürden und 200m) gedauert hat, hat es aber sich absolut gelohnt hinzufahren, da Georgina dort eine B-Norm bei den 100m Hürden mit der Zeit von 16,24 sec. geschafft hat. Aber eine B-Norm reicht nicht für die Qualifikation. Eindeutig hat sich Georginas Motivation stark gesteigert: eine Woche später fanden die Deutschen Gehörlosen-Leichtathletik-Meisterschaften am 05. und 06. Juni 2015 statt und sie wurden zum ersten Mal in Georgina’s Sportkarriere (nach 17 Jahren!) in Rostock ausgetragen.
  • Erstmals reiste ein großer Tross von 22 Personen vom GSV München inkl. Sportler, Trainer und Betreuer mit 3 x 9 er Sitzer Bussen nach Rostock.
  • Das Wiedersehen mit Sportlern, Trainern und Freunden war wie immer so groß, dass ihre Glückshormone am Anfang schon verrücktspielten. Wie immer war Georginas Vater Anton Schneid auch dort als Abteilungsleiter, Chauffeur und DGS-Fotograf dabei.
  • Als erstens fand der Kugelstoß statt, den Georgina nicht als Lieblingsdisziplin bezeichnet. Trotzdem belegte sie überraschenderweise den zweiten Platz mit der Weite von 8,85 m. Felicitas Merker (Neuss) wurde Deutsche Meisterin mit der Weite von 10,51 m.
  • Gleich danach fand der 200m Lauf statt, wobei sich Georgina nicht viel für diesen Lauf aufwärmen konnte. Bei der ersten 100m in der Kurve führte Georgina ganz schön, aber bei den letzten 10 Metern wurde sie leider eingeholt von zwei Konkurrentinnen aus Neuss. Die Zweitplatzierte Marta Schöller lief mit der Zeit 28,04 sec zur Silbermedaille. Der Abstand betrug nur winzige 0,01 Sekunden, somit wurde Georgina Dritte.
  • Am zweiten Tag war Georgina beim 100m Lauf so ehrgeizig, dass sie mit der 13,11 sec den zweiten Platz belegte. Zur Goldmedaille fehlten leider wieder nur 0,01 Sekunden, aber davon war Georgina nicht traurig sondern glücklich über ihre Silbermedaille und vor allem die Erfüllung der A-Norm. Die Goldmedaille ging wieder an die Hallen-Europameisterin Jessica Urbanski (GSTV Essen) mit der Zeit 13,10 sec.
  • Aus Spaß und erstmals machte sie beim Diskuswurf mit und wurde Dritte, indem sie 22,72 m geworfen hat. Die Konkurrentin Felicitas Merker aus Neuss, die ehemalige Diskusspezialistin, gewann mit der Weite von 32,08 m die Goldmedaille.
  • Zwischendurch fand der Staffellauf der Frauen über 4 x 100 m statt und die Mädels bekamen jeweils Silber. Sie mussten nur Rheinkraft Neuss den Vortritt lassen, aber sie waren stolz darauf, da sie zwei sehr junge Läuferinnen einsetzten (Jahrgang 1998 und 2001).
  • Im Speerwurf gleich im 1. Versuch übertraf Georgina ihre bisherige persönliche Bestweite von 36,48 m locker (EM-A Norm 35,00 m). Sie belegte den stolzen ersten Platz und wurde glückliche Deutsche Meisterin. Eine Woche später hat sie erfahren, dass sie mit dieser Weite den bayerischen Rekord von ihrem ehemaligen Vereinskollegin, Katja Hopf, geknackt hat (35,51 m).
  • Fazit: In Rostock nahm Georgina insgesamt an sechs Disziplinen teil. Sie holte fünf Medaillen (1x Gold, 2x Silber und 2x Bronze) und die Medaillen waren fast ähnlich wie bei der Deutschen Hallenmeisterschaften in Chemnitz im März 2015 (1x Gold, 1x Silber und 1x Bronze). Georgina trumpfte gleich mit 2 EM-A Normen an einem Tag bei der Deutschen Meisterschaften auf, wurde am Ende noch mit einer besonderen Auszeichnung vom Veranstalter für die 2 x erfüllten EM-A Normen belohnt. Nach dem Wettkampf um ca. 22 Uhr machte sie noch mit ihrer Mannschaft einen kleinen Ausflug nach Warnemünde an der Ostsee wobei es noch hell war. Kurz gesagt: sie hat das Wochenende sehr genossen!
  • Bedanken möchte sich Georgina vor allem dem Fitnessstudio „in.punkto“ in Eglharting, das sie gerne bei schlechten Witterungen in Anspruch nimmt und dem Sponsor „Blick-Kontakt“ (Gebärdensprachdolmetscherservice) und natürlich besonders bei ihrem unverwüstlichen Heimtrainer vom TSV Vaterstetten, Florian Cucu.
  • Auf geht´s nach Bromberg!

Anbei noch die Ergebnisliste.

Quellenhinweis der Fotos: Fotos: Anton Schneid

(Geschrieben Georgina Schneid)

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